Was ist SEO?

Was ist SEO?

Um das Thema SEO ranken sich viele Mythen. In diesem Beitrag versuche ich Suchmaschinenoptimierung möglichst verständlich zu erklären.

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SEO ist ein Akronym der englischen Phrase "Search Engine Optimization" – auf Deutsch "Suchmaschinenoptimierung". Es bezeichnet Maßnahmen, die dazu führen sollen, dass eine Webseite bessere Positionen in den Ergebnissen von Suchmaschinen erzielt.

Ziel dieser Maßnahmen ist es, häufiger in den Suchergebnissen bestimmter Suchbegriffe (Keywords) gefunden zu werden. Dadurch erhalten Unternehmen oder Orte mehr Besucher, Anfragen oder einfach mehr Reichweite. SEO ist somit dem Online-Marketing zuzuordnen.

Der Markt der Suchmaschinen ist nicht sehr divers. Auf Platz eins steht seit 2003 Google mit einem Marktanteil von derzeit rund 80 % (Tendenz leicht fallend). Auf Platz zwei folgt Bing mit etwa 11,5 % (Tendenz derzeit leicht steigend). Yahoo auf Platz drei kann nur noch etwa 3,1 % für sich beanspruchen. (Quelle: Statista - Marktanteile der meistgenutzten Suchmaschinen). Deshalb wird der Begriff der Suchmaschinenoptimierung oft synonym mit Google-SEO verwendet.

SEO Buzzwords erklärt

Durch die Implementierung von omnichannel Hyper-SEO-Synergien und proaktives Algorithmus-Engineering treiben wir die Quanten-Content-Aggregation voran, um durch dynamische SERP-Hegemonie und predictive Keyword-Orchestrierung eine transzendente Marktpenetration zu erreichen und den Long-Tail-Traffic-ROI im Rahmen eines ganzheitlichen Digital-Ecosystems zu exponentialisieren.

Marketer lieben Buzzwords.

Für Außenstehende ist das jedoch oft unverständlicher Unsinn. Dabei ist das Thema eigentlich gar nicht kompliziert, sondern nur voller Schlagworte. Deshalb möchte ich zunächst ein paar Begriffe erklären und definieren. Wenn du dich mit den Begriffen bereits auskennst, spring einfach zur Sektion, die erklärt, wie SEO funktioniert.

SERP

SERP steht für "Search Engine Result Page" auf Deutsch "Suchmaschinen-Ergebnisseite". Es bezeichnet die gesamte Seite, die von einer Suchmaschine zurückgegeben wird, wenn ein bestimmter Begriff eingegeben wird.

serp

Die SERP für "Yannic Schröer" muss ich mir zum Beispiel mit meinem Namensvetter, dem Kartfahrer, teilen. Je nach Suchbegriff verändert sich die Ergebnisseite. Werden beispielsweise Restaurants oder Bars gesucht, zeigt Google in der Regel zunächst eine Liste von lokalen Google Maps-Einträgen an.

Meta-Tags

Vereinfacht gesagt sind Meta-Tags Metadaten von Webseiten. Sie befinden sich in der Regel im Kopf (head) eines HTML-Dokuments und beschreiben Dinge wie eingebundene Skripte, Favicons (die kleinen Icons, die Webseiten im Browser-Tab haben) oder auch Titel (title) und Beschreibung (description). Hervorzuheben sind hier Titel und Beschreibung, da diese in der Regel in den Suchergebnissen angezeigt werden. "In der Regel" bedeutet, dass Suchmaschinen diese Texte auch durch eigene Interpretationen der Webseite ersetzen können. Wenn zum Beispiel Bing entscheidet, dass deine Seite von einem anderen Thema handelt als deine Angaben, nimmt es stattdessen einfach andere Inhalte der Seite.

Bezahlte Suchergebnisse

Das sind die Ergebnisse, die ganz oben in der Suche stehen. An diesen steht der Begriff "sponsored" oder "gesponsert". Die Anbieter versuchen jedoch, diese Markierungen so dezent wie möglich zu halten. Sie möchten, dass möglichst viele Menschen auf diese Anzeigen klicken, da sie hiermit primär ihr Geld verdienen. Die bezahlten Suchergebnisse sind noch einmal in obere und untere Ränge aufgeteilt. Obere Ränge sind die ersten Anzeigen, während die unteren Ränge erst nach der ersten Seite der organischen Suchergebnisse erscheinen.

Organische Suchergebnisse

Organische Suchergebnisse sind die, die unter den bezahlten Ergebnissen auftauchen. Für diese bezahlen die Webseitenbetreiber kein Geld, sondern müssen gewisse Kriterien erfüllen, um von Google als relevant für den gewählten Begriff anerkannt zu werden. In diesem Bereich bewegt sich die SEO. Ziel ist es, bessere Positionen in den organischen Suchergebnissen zu erzielen, indem man verstärkt auf die Erfüllung der Kriterien eingeht.

Website-Traffic

Die Anzahl der Nutzer, die aus verschiedensten Quellen auf einer Webseite landen, stellt den sogenannten Traffic dar. Die deutsche Entsprechung "Verkehr" ist nahezu nicht geläufig. Quellen können hier beispielsweise Suchanzeigen, organische Suchergebnisse oder auch Links von anderen Seiten oder Social Media sein.

Keywords

Keywords, Suchbegriffe oder seltener auch Schlüsselbegriffe sind Worte oder Phrasen, die ein bestimmtes Suchergebnis zum Ziel haben. Wichtig ist hier, dass ein Keyword auch aus mehreren Worten bestehen kann. Wenn du beispielsweise "Yannic Schröer Karlsruhe" in eine Suchmaschine eingibst, ist "Yannic Schröer Karlsruhe" das Keyword.

Jede Seite sollte nur auf ein einziges Keyword optimiert werden. Ausnahmen sind sehr eng verwandte Begriffe, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Sind die Begriffe zu divers, kann die Relevanz für beide Begriffe sinken. Handelt deine Webseite von Hundespielzeug, ist es semantisch nicht besonders klug, auf derselben Seite auch Katzenspielzeug anzubieten. Entweder du wählst Tierspielzeug als primären Begriff oder du verschiebst das Katzenspielzeug auf eine eigene Seite. Es ist sehr schwierig, sich gegen Mitbewerber durchzusetzen, die spezialisierter agieren als du. Mein Rat aus SEO-Sicht wäre an dieser Stelle, das Sortiment an Hundespielzeug auszubauen, statt eine neue Sparte zu erschließen. Es sei denn, du hast bereits den ersten Platz für Hundespielzeug beansprucht.

Suchvolumen / Volume

Wie oft ein Keyword gesucht wird, wird durch das sogenannte Suchvolumen angegeben. In der Regel wird das Volumen in Suchen pro Monat angegeben. Es handelt sich dabei nicht um eine bereinigte Kennziffer. Mehrere Anfragen desselben Nutzers erhöhen das Suchvolumen. Wie oft Begriffe tatsächlich gesucht werden, veröffentlichen die meisten Anbieter nicht. Meistens handelt es sich hierbei um Schätzungen. Anhaltspunkte kann jedoch beispielsweise der Google Keyword Planner geben. (Du benötigst allerdings ein Google Ads-Konto, um den Planner zu verwenden.)

google keyword planner

Der Begriff "SEO Karlsruhe" hat laut Google ein Volumen von 100 bis 1000 Anfragen pro Monat. Zusätzlich kann man hier erkennen, dass Klicks für Suchanzeigen zwischen 3,35 € und 8,88 € pro Klick kosten. Das sind die sogenannten Kosten pro Klick, englisch "Cost per Click" (CPC). Dies fällt jedoch in den Bereich des Suchmaschinen-Marketings, englisch Search Engine Marketing (SEM).

Long-Tail-Keyword

Anhand des Begriffs des Keywords und des Suchvolumens lässt sich nun das Long-Tail-Keyword beschreiben. Allgemeine Suchbegriffe wie "Psychologin" haben ein sehr hohes Suchvolumen, während spezifischere Begriffe wie "Psychologin in Karlsruhe" wesentlich weniger Volumen haben. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je allgemeiner ein Begriff, desto höher ist das Suchvolumen; je spezifischer, desto geringer. Eine hohe Spezifikation impliziert jedoch oftmals auch eine höhere Relevanz. Wenige Menschen in Stuttgart werden nach einer Psychologin aus Karlsruhe suchen.

long tail keyword

Begriffe, die sich im spezifischen und geringen Suchvolumenteil dieses Spektrums befinden, werden als Long-Tail-Keywords bezeichnet. Am ehesten kann man sich diesen Begriff herleiten, wenn man sich den Schwanz eines Kängurus in der Grafik vorstellt.

Impressionen

Impressionen beschreiben die Anzahl der Male, die eine bestimmte Webseite in der Suche angezeigt wurde. Wurde eine Webseite 100 Mal in der Suche ausgeliefert, so beträgt die Anzahl der Impressionen 100. Dabei kann jedoch keine Aussage darüber getroffen werden, wie viele Aufrufe eine Webseite tatsächlich hat. Außerdem ist es ebenfalls keine bereinigte Metrik. Mehrfache Aufrufe erzeugen mehrfache Impressionen.

Reichweite

Ähnlich, aber nicht identisch zu Impressionen, verhält sich die Reichweite. Es ist eine bereinigte Metrik der Impressionen und beschreibt die Anzahl der eindeutigen Personen, die eine bestimmte Auslieferung erhalten haben. Beträgt die Anzahl der Impressionen 100, so kann die Reichweite etwa 90 betragen. Die Metrik kann folglich jedoch niemals höher liegen als die Anzahl der Impressionen.

Clickthrough-Rate (CTR)

Die sogenannte Clickthrough-Rate beschreibt das Verhältnis von Klicks zu Impressionen. Die CTR kann herangezogen werden, um die Effektivität von Meta-Tags oder Werbetexten zu messen. Je höher die Rate, desto effektiver ist der Text.

Clickthrough Rate

Sidenote: Absolut niemand mag Click-Baiting (deutsch Klickköderung) - auch Suchmaschinen nicht. Das sind diese Titel wie "Es ist unglaublich, was als Nächstes passierte...", die dazu animieren sollen, auf Links zu klicken. Warum, sollte im nächsten Abschnitt klar werden.

Bounce-Rate

Die meisten Menschen reagieren auf solche Seiten schnell verärgert, wenn zwölf Pop-Ups und ein Cookie-Banner aufgehen und verlassen die Seite wieder. Die Anzahl der Menschen, die eine Seite wieder verlassen, ohne mit dieser zu interagieren, werden als Bounces bezeichnet. Sinnbildlich wie ein springender Ball, der nur sehr kurz an einer Stelle verweilt und dann weiterhüpft. Im Deutschen ist auch der Begriff Absprungrate geläufig.

Bounce Rate

Ich kann wirklich wunderbar zeichnen. Die Bounce-Rate fällt in den Bereich der User Experience (UX), deutsch Nutzererfahrung. Der Trend geht dahin, dass die Nutzererfahrung immer mehr Einfluss auf die Position von Webseiten in den organischen Suchergebnissen nimmt.

Ranking / Rang

Das Ranking oder der Rang bezeichnet die Rangfolge oder Position einer Seite auf einer SERP. Wie viele Klicks du erhältst, hängt statistisch gesehen stark von der Position ab. Laut einer Studie von backlinko.com entfallen über 50 % der Gesamtzahl der Klicks auf die ersten drei Positionen, wobei die erste Position allein über 27 % der Klicks beansprucht.

Eine hohe Anzahl von Impressionen ist besonders bedeutsam, wenn man auch eine hohe Position für das Keyword innehat. Statistisch bedeutet dies, dass ein Keyword mit einem Suchvolumen von 5.000 etwa 1.350 Besucher im Monat generieren kann, wenn die Seite die erste Position in den SERPs einnimmt.

Crawler

Oft werden Crawler auch als Spider oder einfach nur Bots bezeichnet. Sie bilden die Grundlage jeder Suchmaschine. Diese Bots durchsuchen das Internet nach Webseiten, indem sie alle Links, die sie finden, in einen Index schreiben. Jeder dieser Links wird dann ebenfalls nach weiteren Links durchsucht. Ziel ist es, eine möglichst vollständige Karte des World Wide Web zu erstellen.

Ergänzend zu den Crawlern gibt es noch die "Scraper". Scraper suchen nicht nach Links, sondern lesen Inhalte von Webseiten, um diese zu Auswertungszwecken zu speichern oder direkt zu verarbeiten.

Sichtbarkeit

Eine Kennzahl, die im Zusammenhang mit vielen bereits genannten anderen steht, ist die Sichtbarkeit. Die Sichtbarkeit beschreibt die gesamte Menge aller Impressionen mit allen Keywords. Sprich, wie allgegenwärtig eine bestimmte Seite im Netz ist. Eine hohe Sichtbarkeit impliziert im Normalfall einen hohen Traffic. Je nach Quelle oder Anbieter wird diese Metrik ein wenig anders definiert: mal ist es eine absolute Skala, mal eine relative. Lass dich davon nicht verwirren. In der Regel geht es darum, Vergleichbarkeit bei der Bekanntheit zu ermöglichen.

White-Hat- und Black-Hat-Techniken

Praktiker lassen sich in zwei grundlegende Kategorien einteilen: White Hats und Black Hats. Black Hats nutzen Techniken und Strategien, die entweder im Gegensatz zu den Richtlinien von Suchmaschinenanbietern stehen oder sich (noch) in einer Grauzone befinden. White Hats nutzen ausschließlich Mittel, die im Einklang mit den Richtlinien stehen.

Black-Hat-Techniken sind also die kleinen Tricks und Hacks, an die viele Menschen bei SEO denken. Diese Methoden sind aber meist nur kurzfristig von Erfolg gekrönt und ziehen drastische Folgen nach sich. Eine beliebte Technik ist etwa, Scraper dazu zu bringen, andere Inhalte auszuliefern als Benutzern und so zu versuchen, den Algorithmus zu täuschen.

Das mag zwar in der Vergangenheit funktioniert haben, führt heutzutage aber recht schnell dazu, dass manuelle Maßnahmen gegen deine Webseite ergriffen werden. Diese führen oftmals dazu, dass dein Traffic von heute auf morgen nahezu vollständig einbricht. Viele Webseiten erholen sich niemals von einer solchen Maßnahme.

Überoptimierung und Keyword-Stuffing

Eine gefürchtete Erscheinung im Bereich der Optimierung ist die Überoptimierung. Werden zu viele Dinge auf einmal oder in einem Maße ausgeführt, dass unnatürlich scheint, können Suchmaschinen deine Webseite abstrafen. Das möchte man natürlich verhindern. Deshalb gilt bei der Anpassung von Webseiten: Qualität über Quantität und beständige Änderungen statt vieler Änderungen auf einmal.

Eine weitere Form der Überoptimierung tritt beim Keyword-Stuffing auf – sinngemäß "Mit Suchbegriffen vollstopfen". Wird dasselbe Wort ungewöhnlich oft verwendet, impliziert das eine unnatürliche Anpassung und kann abgestraft werden. Eine gute Faustregel ist hier, Begriffe nicht öfter als die Konkurrenz zu verwenden und ausreichend Synonyme zu nutzen.

Wie funktioniert Suchmaschinenoptimierung?

Die Suchmaschinenoptimierung fokussiert sich darauf, mehr Impressionen, Reichweite und Sichtbarkeit zu erzielen. Dies geschieht, indem verschiedene Kriterien der Suchmaschinen besser erfüllt werden. Hauptbestandteil dieser Kriterien sind vor allem hochwertige Inhalte.

Professionelle Anbieter dieser Dienstleistungen verwenden zudem ausschließlich White-Hat-Strategien, die im Einklang mit den Richtlinien stehen. Vereinfacht gesagt ist das Ziel von SEO, die Benutzererfahrung und die Maschinenlesbarkeit von Webseiten zu verbessern. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass es sich immer um Annahmen handelt – ob und wie sich Maßnahmen auswirken, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen.

Hier ein paar Faktoren, die die Platzierung in den Ergebnissen beeinflussen können:

  • Ladezeiten: Schnelle Ladezeiten verbessern die Nutzererfahrung und werden von Suchmaschinen positiv bewertet.
  • Lighthouse Index: Dieser Index misst verschiedene Aspekte der Performance deiner Webseite, wie Zugänglichkeit, Best Practices und SEO.
  • Absprungrate (Bounce-Rate): Eine niedrige Absprungrate deutet darauf hin, dass Nutzer auf deiner Seite bleiben und mit den Inhalten interagieren.
  • Klickrate (CTR): Eine hohe Clickthrough-Rate zeigt, dass deine Seite für die Nutzer in den Suchergebnissen ansprechend ist.
  • Optimierung für mobile Geräte ("Mobile Friendliness"): Webseiten, die auf mobilen Geräten gut funktionieren, werden von Suchmaschinen bevorzugt.
  • Bewertungen: Positive Bewertungen, insbesondere auf Plattformen wie Google My Business, können die Sichtbarkeit und das Vertrauen in deine Webseite erhöhen.
  • Backlinks: Links von anderen Webseiten zu deiner Seite steigern deren Autorität und können das Ranking verbessern.

Der Lighthouse Index besteht aus mehreren Faktoren. Er ist mittlerweile in jedem Chrome-Browser integriert und über die Entwicklertools zu finden (CTRL + Shift +C unter Windows oder Linux oder Cmd + Option + C unter MacOS). Er ist einer der wenigen Faktoren, die Google offiziell bestätigt hat. Gute Werte in diesem Index implizieren ein besseres Ranking, garantieren es aber keinesfalls.

Lighthouse Metriken

Einige Faktoren sind besonders wichtig für die Positionierung. Auf diese möchte ich ebenfalls kurz eingehen in den folgenden drei Sektionen.

TF-IDF und Latent Semantic Indexing (Relevanz)

Ob Inhalte (Content) relevant sind, entscheiden Algorithmen anhand vieler Faktoren. Einige Konzepte, die jedoch eine objektive Betrachtung für Menschen ermöglichen, sind etwa TF-IDF oder LSI.

TF-IDF steht für Term-Frequency – Inverse Document Frequency, deutsch Begriff-Häufigkeit und Dokumentinverse Begriffhäufigkeit. Also wie oft ein Begriff in einem Dokument auftritt im Verhältnis dazu, wie oft er in allen anderen Dokumenten einer Sammlung auftritt. Eine Sammlung besteht hier aus den Webseiten, mit denen du dich misst. Sprich, wenn deine Seite 20 Mal das Wort "Karlsruhe" verwendet und andere Seiten das Wort im Schnitt nur 10 Mal, so liegt die Term-Frequency bei 20 und die Inverse-Document-Frequency bei 10.

Eine weitere, jedoch wesentlich komplexere Hilfe kann hier das sogenannte Latent Semantic Indexing (LSI) bieten – deutsch latent-semantische Indizierung. Ich nenne es Hilfe, da Google, Bing, Yahoo und Co. nicht wirklich LSI verwenden, es stellt lediglich eine Vereinfachung dar. Ich möchte dich nicht mit mathematischen Definitionen langweilen – daher ein anderer Ansatz: Die Idee dahinter ist, Inhalte basierend auf ihrem latent semantischen Zusammenhang zu bewerten. Jetzt ist alles klar. Nein? Für mich auch nicht. Ich erkläre es nochmal für Menschen.

Inhalte lassen sich grundlegend einem Thema zuordnen, so lässt sich zum Beispiel dieser Seite grob das Thema "Was ist SEO?" zuordnen. Ob mein Inhalt relevant ist, bestimmt der LSI, indem er analysiert, ob ich Worte verwende, die oft im Zusammenhang mit meinem Thema stehen. Je öfter ein Begriff üblicherweise im Zusammenhang steht, desto relevanter ist er. Betreibe ich einen Online-Shop für Hundezubehör, so kann ich beim LSI punkten, indem ich Content zu Hunden auf meiner Seite anbiete. Eine Anleitung, wie man ein verstopftes Waschbecken wieder freibekommt, kann zwar zu Traffic führen, steigert aber nicht die Relevanz für das Thema Hundezubehör. Die Menge an Personen, die sich sowohl für verstopfte Waschbecken als auch für Hundezubehör interessieren, ist nicht null, aber es gibt sicher effektivere Themen.

Autorität

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Autorität von Webseiten. Autorität ist für Suchmaschinen ein paradoxer Begriff, denn er beruht auf der Demokratie des World Wide Webs. Autorität der eigenen Webseite lässt sich nur erreichen, indem man andere Webseiten dazu bringt, einem diese Autorität zuzusprechen. Dies geschieht in Form von sogenannten Backlinks. Das sind schlicht Referenzen auf deine Seite. Je mehr Autorität die verlinkende Seite selbst besitzt, desto mehr profitiert man von einem Link dieser Seite. Man spricht hier auch vom sogenannten "Link-Juice".

Es gibt noch viele weitere Faktoren, die auf diese Metrik einwirken. Ihre Auswirkungen entziehen sich jedoch oftmals dem Einfluss, wie beispielsweise das Alter der Domain.

Links können als "nofollow" gekennzeichnet sein.

<a href="https://schroeer.tech/on-page-seo" rel="nofollow"/>

Ursprünglich war die Idee, dass Crawler nur Links folgen, die nicht explizit als nofollow gekennzeichnet sind. Google änderte diese Vorgehen zum 01. März 2020. Heute ist es faktisch so, dass lediglich die Gewichtung, also wie viel Autorität durch einen Link zugesprochen wird, von diesem Attribut beeinflusst wird.

Kategorisierung von Maßnahmen

Maßnahmen lassen sich in verschiedene Sektoren einteilen. Die Einteilung variiert je nach Quelle. Vier Kategorien sind jedoch besonders relevant.

On-Page SEO

On-Page umfasst alle Möglichkeiten, die auf der Seite "on (the) page" ausgeschöpft werden können. Dazu gehört zum Beispiel die genannte Relevanz, die sich primär aus der Struktur und den Inhalten der Webseite zusammensetzt. Hier ein paar Dinge, die außerdem in diese Kategorie fallen:

  • Überschriften: Klare und strukturierte Überschriften (H1, H2, H3) helfen sowohl den Nutzern als auch den Suchmaschinen, den Inhalt der Seite besser zu verstehen.
  • Meta-Beschreibungen: Diese kurzen Textausschnitte erscheinen in den Suchergebnissen und sollten die Inhalte der Seite prägnant zusammenfassen.
  • Verwendung von Synonymen: Um die Relevanz zu erhöhen, sollten verschiedene Begriffe und Phrasen verwendet werden, die das Haupt-Keyword ergänzen.
  • Interne Link-Struktur: Verweise auf andere Seiten innerhalb der eigenen Webseite verbessern die Navigation und helfen Suchmaschinen, den Inhalt besser zu indexieren.
  • Ausgehende Links: Links zu qualitativ hochwertigen und relevanten externen Seiten können die Glaubwürdigkeit und den Informationsgehalt der eigenen Seite erhöhen.
  • Bilder: Optimierte Bilder mit relevanten Dateinamen und Alt-Texten helfen Suchmaschinen, den Inhalt der Bilder zu verstehen und verbessern die SEO.
  • Aktualität der Inhalte: Regelmäßige Aktualisierungen und Ergänzungen der Inhalte halten die Seite relevant und informativ.

Die Optimierung muss hier im besten Fall nur ein einziges Mal vorgenommen werden. Im Regelfall nimmt man aber immer mal wieder kleinere Änderungen vor, auch um den Faktor der Aktualität zu bedienen.

Lokales SEO

Lokales SEO ist entscheidend für Unternehmen, die lokale Kunden ansprechen möchten. Es umfasst spezifische Strategien, um die Sichtbarkeit in lokalen Suchergebnissen zu verbessern.

  • Google My Business: Ein gut gepflegtes Google My Business-Profil kann die Sichtbarkeit in lokalen Suchergebnissen und auf Google Maps erheblich verbessern. Es ist wichtig, aktuelle Informationen, Öffnungszeiten, Fotos und Kundenbewertungen zu pflegen.
  • Lokale Keywords: Die Verwendung von lokalen Keywords, wie „Bäckerei in München“ oder „Zahnarzt in Hamburg“, hilft dabei, in den lokalen Suchergebnissen besser platziert zu werden.
  • Lokale Verzeichnisse: Eintragungen in lokale Verzeichnisse und Branchenverzeichnisse erhöhen die lokale Sichtbarkeit und schaffen wertvolle Backlinks.

Off-Page SEO

Außerhalb der Seite "off (the) page" beschreibt alles, was außerhalb der Seite unternommen werden kann. Dazu zählen:

  • Backlinks: Links von anderen Webseiten, die auf deine Seite verweisen. Hochwertige Backlinks von vertrauenswürdigen und themenrelevanten Seiten steigern die Autorität und Sichtbarkeit deiner Webseite.
  • Rezensionen: Positive Bewertungen auf Plattformen wie Google My Business oder Yelp stärken das Vertrauen in deine Marke und verbessern die lokale SEO.
  • Eintragungen in Verzeichnisse: Registrierungen in Branchenverzeichnissen (wie dastelefonbuch.de) und lokalen Verzeichnissen (wie Yelp) erhöhen die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit deiner Webseite.
  • Soziale Signale: Aktivitäten und Interaktionen in sozialen Medien (Shares, Likes, Kommentare) tragen zur Erhöhung der Markenbekanntheit und indirekt zur Verbesserung des SEO-Rankings bei.

Hier liegt meistens der Großteil der Arbeit von Freelancern und Agenturen. Der Aufbau von Links ist eine sehr zeitintensive Aufgabe. Außerdem gilt hier wie bei allem: Nicht zu schnell, nicht zu langsam, Qualität über Quantität.

Technisches SEO

Unter die technische Optimierung fallen Dinge, die technisch gelöst werden müssen, wie etwa:

  • Sitemaps: Eine XML-Sitemap hilft Suchmaschinen, alle Seiten deiner Webseite zu finden und zu indexieren. Sie bietet eine Übersicht über die Struktur und Inhalte der Webseite.
  • robots.txt: Diese Datei gibt Suchmaschinen Anweisungen, welche Seiten sie crawlen dürfen und welche nicht. So können unnötige Seiten vom Crawlen ausgeschlossen werden, was die Effizienz erhöht.
  • Strukturierte Daten: Mit strukturierten Daten (Schema Markup) können zusätzliche Informationen zu Inhalten bereitgestellt werden, die Suchmaschinen besser verstehen lassen, worum es auf der Seite geht.
  • Lighthouse-Metriken: Diese Metriken bewerten die Leistung einer Webseite in verschiedenen Bereichen wie Performance, Zugänglichkeit und Best Practices. Gute Werte in diesen Metriken können zu einer besseren Platzierung führen.
  • Mobile Friendliness: Webseiten sollten für mobile Geräte optimiert sein, da immer mehr Nutzer über Smartphones und Tablets auf das Internet zugreifen. Google bewertet mobile-freundliche Seiten höher.

Hier ist oftmals auch etwas mehr technische Expertise notwendig. Plattformen wie WordPress bieten mit Plugins wie Yoast jedoch auch schon einiges, ohne dass technische Expertise notwendig wäre.

Konkretes Beispiel

Nun hast du zwar im besten Fall einiges über das Thema gelernt, weißt aber immer noch nicht genau, wie du dieses Wissen konkret anwenden kannst. Es gibt einige Teilbereiche, in denen besonders Laien oder Anfänger Fehler machen und mehr Schaden anrichten als Gutes tun. Dennoch gibt es auch einiges, das du selbst tun kannst. Deshalb möchte ich dir noch ein Beispiel geben.

Beispiel: Lokales Unternehmen – "Bar in Calw"

Stell dir vor, du betreibst eine Bar in Calw und möchtest mehr lokale Kunden anziehen. So könntest du deinem Ziel näher kommen:

  1. Keyword-Recherche
    • Finde heraus, welche Begriffe potenzielle Kunden verwenden, um eine Bar in Calw zu suchen. Beispiele könnten sein: "Bar Calw", "Cocktailbar Calw", "Drinks in Calw".
    • Nutze Tools wie den Google Keyword Planner, um das Suchvolumen dieser Begriffe zu prüfen und zu entscheiden welches du primär verwenden willst.
  2. On-Page SEO
    • Titel und Meta-Beschreibung: Verwende deinen primären Begriff im Titel und der Schreibung. Beispiel: "Willkommen in unserer gemütlichen Bar in Calw – genießen Sie unsere einzigartigen Cocktails und die entspannte Atmosphäre".
    • Inhaltsoptimierung: Erstellen ein paar ergänzende Unterseiten, auf denen du bestimmte Aspekte deiner Bar beschreibst. Ideen könnten sein: "Unsere Cocktail-Karte", "Anfahrt und Parkmöglichkeiten" oder "Cocktailrezept: Frischer Mojito im Calw-Style".
    • Interne Links: Verlinke auf andere Seiten deines Webauftritts, z.B. auf deine Getränkekarte oder auf eine Seite mit Kundenbewertungen.
    • Footer: Schreibe deine Adresse in die Fußzeile deiner Seite, damit jeder sie auf Anhieb finden kann.
  3. Off-Page SEO
    • Backlinks aufbauen: Kontaktiere lokale Blogs oder Webseiten und biete an, Gastbeiträge zu schreiben, die auf deine Bar verlinken. Beispiele: "Unsere Lieblingscocktails – direkt aus der Calwer Bar".
    • Verzeichniseinträge: Stelle sicher, dass deine Bar in lokalen Verzeichnissen wie Apple Maps, Das Örtliche und AroundMe eingetragen ist.
    • Rezensionen sammeln: Bitte zufriedene Kunden, positive Bewertungen auf zu hinterlassen.
  4. Technisches SEO
    • Sitemap einreichen: Reiche eine XML-Sitemap bei Google ein, um sicherzustellen, dass alle Seiten deines Webauftritts indexiert werden.
    • robots.txt: Verwende diese Datei, um Suchmaschinen zu steuern, welche Seiten sie crawlen dürfen und welche nicht.
  5. Lokale SEO
    • Google My Business: Optimiere dein Google My Business-Profil mit aktuellen Informationen, Fotos und regelmäßigen Beiträgen. Stelle sicher, dass deine Öffnungszeiten, Adresse und Telefonnummer korrekt sind.
    • Lokale Keywords: Integriere lokale Keywords in deine Inhalte und Meta-Tags. Beispiel: "Unsere Bar in Calw bietet fantastische Cocktails und eine entspannte Atmosphäre".

Nach der Umsetzung dieser SEO-Maßnahmen wird deine Bar wahrscheinlich höher in den lokalen Suchergebnissen erscheinen. Indem du regelmäßig deine Inhalte auf kaputte Links oder aktuellere Informationen überprüfst und anpasst, kannst du stetig die Sichtbarkeit deiner Bar verbessern und mehr Kunden anziehen.

Zusammenfassung

Insgesamt lässt sich sagen, dass es bei SEO darum geht, hochwertige Inhalte zu erstellen und besser zu strukturieren. sowohl für Menschen als auch Maschinen verständlicher zu machen. Das Ziel ist es, durch mehr Impressionen auch mehr Menschen, die tatsächlich interessiert sind, virtuell oder physisch zu einem Besuch oder Kauf zu animieren. Dabei ist es wichtig, die richtigen Menschen anzusprechen. Unser Ziel ist es, die Bots zu unterstützen und ihnen nicht etwas vorzugaukeln. Suchmaschinen wissen, wie Benutzer mit Webseiten interagieren und strafen Seiten mit geringer Interaktion ab.

Wichtig ist dabei, keine der beiden Gruppen zu bevorzugen oder einseitig zu agieren. Eine Optimierung primär für Maschinen sorgt vermutlich dafür, dass Inhalte unverständlich sind. Eine Anpassung hauptsächlich für Menschen sorgt dafür, dass Maschinen die Relevanz deiner Webseite eventuell nicht optimal einordnen können.

Jeder kann das Thema verstehen und zu seinem Vorteil nutzen. Ob und welche Maßnahmen effektiv sind, hängt jedoch von verschiedensten Faktoren ab. Wenn man sich das Mantra "Inhalte besser strukturieren und für Menschen und Maschinen verständlicher machen" einprägt und sich bei jeder Änderung fragt, ob diese gerade dem Zweck dient, kann man schon nur noch wenig falsch machen.

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