Optimierung technischer Aspekte und der Performance
Technical SEO
Technical SEO ist kurz für technical search engine optimization - oder auf Deutsch: Technische Suchmaschinenoptimeriung.
Bei der technischen SEO geht es um die technische Optimierung deiner Webseite, um sie für Crawler, Scraper und Bots attraktiver zu gestalten. Beispielsweise die Verwendung von Sitemaps, um die Indexierung deiner Seiten zu verbessern und Content schneller im Index verfügbar zu machen.
Nur wenige der Faktoren der technischen SEO beeinflussen die Nutzererfahrung direkt, dennoch ist sie essenziell für die Sichtbarkeit in den Suchmaschinen. Hochwertiger Content allein reicht oftmals nicht aus.
Besonders in Kombination mit Off-Page SEO, On-Page SEO und gegebenenfalls lokaler SEO lassen sich die Rankings in den Suchmaschinen nachhaltig verbessern.
Was gehört zur technischen SEO?
Die Definitionen der Teilbereiche der SEO sind nicht sehr genau. Ich persönlich ordne der technischen SEO alle Faktoren zu, die technische Expertise erfordern, die über das Bearbeiten von Texten hinausgehen und nicht unmittelbar mit sichtbaren Inhalten zusammenhängen. Selbstverständlich haben dennoch alle Aspekte das Ziel, Informationen anzupassen, um das Ranking zu verbessern.
Teilweise wird der technischen Suchmaschinenoptimierung noch das Umwandeln von Bildern in zeitgemäße Bildformate zugeordnet. Ich ordne dies jedoch der On-Page SEO zu.
- HTTPS - Die Nutzung von HTTPS anstelle von HTTP sorgt für eine sichere Verbindung zwischen dem Server und dem Benutzer. Dies schützt die Daten deiner Nutzer und wird von Suchmaschinen als positives Ranking-Signal gewertet. Eigentlich sollte das heutzutage Standard sein - aber ich erwähne es der Vollständigkeit halber.
- robots.txt - Die robots.txt-Datei gibt Suchmaschinen Hinweise, welche Seiten sie crawlen dürfen und welche nicht. Eine korrekte Konfiguration hilft, wichtige Inhalte schnell indexieren zu lassen und andere zu verbergen.
- Sitemaps - XML-Sitemaps bieten Suchmaschinen eine strukturierte Übersicht aller Seiten deiner Website. Sie erzeugen eine Art Karte deiner Webseite und zeigen zudem, welche Inhalte sich in welchen Abständen aktualisieren – das kann auch dazu führen, dass Content schneller im Index der Suchmaschinen verfügbar ist. Eine schnellere Indexierung kann dazu führen, dass kürzere und präzisere SEO-Zyklen möglich sind.
- Lighthouse Index - Der Lighthouse Index ist ein Tool von Google, das die Leistung, Zugänglichkeit, SEO und Best Practices deiner Webseite analysiert. Regelmäßige Überprüfungen helfen, technische Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben. Du kannst prüfen, wie deine Webseite abschneidet, indem du den integrierten Support für Lighthouse in Google Chrome verwendest oder auf https://pagespeed.web.dev/ testest.
- Mobile Friendliness (Freundlichkeit für mobile Geräte) - Die Optimierung von Webseiten auf mobilen Endgeräten ist mittlerweile unerlässlich. Wer seine Webseite nicht für Smartphones und Tablets anpasst, verliert unglaublich viele potenzielle Besucher und eventuell Kunden. Webseiten, die keine Unterstützung für mobile Endgeräte anbieten, werden in den Suchergebnissen für ebenjene teilweise vollständig ausgeschlossen.
- Strukturierte Daten - Strukturierte Daten helfen Suchmaschinen, den Inhalt deiner Webseite besser zu verstehen und können zu sogenannten Rich Snippets in den Suchergebnissen führen. Es handelt sich also um Informationen, die ausschließlich für Suchmaschinen bereitgestellt werden. Dies erhöht die Sichtbarkeit und Attraktivität deiner Seite in den SERPs. Das bekannteste Rich Snippet sind wohl die Bewertungen - diese kleinen Sternchen, die in der Suche unter dem Ergebnis angezeigt werden und echte Blickfänger sind. Diese werden beispielsweise über ein Aggregate Rating Schema erzeugt.
- URL-Struktur - Eine saubere und verständliche URL-Struktur verbessert die Benutzererfahrung und erleichtert es Suchmaschinen, die Inhalte deiner Seite zu indexieren. Klare, sprechende URLs, die relevante Keywords enthalten, sind dabei von Vorteil. Dazu zählt auch die korrekte Verwendung von HTTP-Codes, wie beispielsweise 301-Weiterleitungen oder 404-Fehlerseiten, sowie die Verwendung von Breadcrumbs. Die Benennung der Pfade ordne ich eher der On-Page SEO zu.
Vorgehensweise
Frei nach dem Motto eines ungenannten Baumarktes: „Es gibt immer was zu tun“ - funktioniert auch die technische Suchmaschinenoptimierung. Aus technischer Sicht gibt es schier unbegrenzte Möglichkeiten, eine Webseite besser ausgezeichnet, performanter oder für Crawler ansprechender zu gestalten.
Auch gibt es bei der technischen Optimierung überraschend viel Konsens über die Bedeutung und Auswirkung von Anpassungen. Anders als bei On-Page oder Off-Page SEO ist die Dosis für eine Überoptimierung deutlich höher. Wenn Informationen nicht gezielt manipulativ verwendet werden, werden technische Anpassungen selten abgestraft. Daher sieht der Prozess hier etwas anders aus.
Ein kleinteiliges Monitoring der Auswirkungen technischer SEO ist nicht unbedingt notwendig. Stattdessen genügt es, regelmäßig den technischen IST- und SOLL-Zustand zu prüfen und Anpassungen gegebenenfalls zu priorisieren. Zusätzlich sollte jedoch jederzeit unmittelbar auf Benachrichtigungen der Google Search Console reagiert werden, wenn diese Fehler auf der Webseite meldet.
Wichtig: Da wir uns im technischen Bereich bewegen, gibt es auch technische Limitationen. Wenn du beispielsweise WordPress mit einem speziellen Theme oder Plugin nutzt, kann es sein, dass es technisch nicht möglich ist, über eine bestimmte Performance-Schwelle zu treten. Hier kann es unter Umständen, trotz umfangreicher technischer Anpassungen, notwendig sein, das Plugin oder Theme auszutauschen.
Technischer IST-Zustand
Der erste Schritt in der technischen SEO-Optimierung besteht darin, den aktuellen technischen Zustand deiner Website zu analysieren. Dies beinhaltet die Überprüfung aller oben genannten Aspekte wie HTTPS, robots.txt, Sitemaps, mobile Freundlichkeit, strukturierte Daten und URL-Struktur.
Das kann man entweder manuell machen oder man verwendet verschiedene Tools, beispielsweise die Google Search Console, Page Speed Insights, Screaming Frog und weitere spezialisierte SEO-Tools. Ziel ist es, Schwachstellen und Optimierungspotenziale zu identifizieren.
Technischer SOLL-Zustand
Nachdem der IST-Zustand erfasst wurde, wird der ideale SOLL-Zustand definiert. Das bedeutet, es wird festgelegt, wie die Website im optimalen Fall technisch aufgestellt sein sollte. Das kann bedeuten, dass die robots.txt-Datei korrekt konfiguriert ist, eine vollständige und aktuelle XML-Sitemap vorliegt, die Seite für mobile Geräte optimiert ist und alle relevanten strukturierten Daten implementiert sind.
Priorisierung der Anpassungen
Nicht alle technischen SEO-Anpassungen können (gleichzeitig) umgesetzt werden. Daher ist es wichtig, die Maßnahmen nach ihrer Dringlichkeit und dem zu erwartenden Nutzen für dein Ranking zu priorisieren. Hierbei spielt oft die Frage eine Rolle, welche Anpassungen die größte Auswirkung auf die Sichtbarkeit und Performance der Website haben. Maßnahmen mit hoher Priorität sollten zuerst umgesetzt werden.
Manchmal ist der Einfluss der Änderungen auch schlicht zu gering, um den hohen Aufwand zu rechtfertigen. Mir ist aber auch keine einzige Webseite bekannt, die nicht geringfügige Mängel im Bereich der technischen SEO aufweist.
Änderungen durchführen
Nach der Priorisierung werden die notwendigen Änderungen Schritt für Schritt umgesetzt. Bei der technischen Suchmaschinenoptimierung kann schon mal etwas schiefgehen, daher ist es wichtig, mit der notwendigen Sorgfalt und vor allem Backups vorzugehen.
In hochkomplexen Umgebungen oder bei der Zusicherung von Verfügbarkeiten kann es nötig sein, zusätzliche Testumgebungen der Webseite zu erstellen, um Änderungen vor deren Anwendung an einer Kopie zu testen.